DIE THERAPIE

INFORMATIONEN ZU UNSEREM THERAPEUTISCHEN ANGEBOT

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Wissenswertes über Psychotherapie 


Was ist eine Psychotherapie?

Psychotherapie stammt aus dem Griechischen und bedeutet die Behandlung (Therapie – Θεραπεία) der Seele (Psyche – Ψυχή). Bei der Psychotherapie handelt es um eine Behandlung von psychischen Problemen und Konflikten mit Hilfe von psychotherapeutischen Methoden wie z.B. Gesprächen, Übungen, Rollenspielen, Entspannungsübungen.

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Wer kann Psychotherapie durchführen?

Ärztliche und Psychologische Psychotherapeuten sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, die eine staatliche Approbation haben, können Psychotherapie anbieten.

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Wann sollte man eine Psychotherapie in Anspruch nehmen?

Jeder Mensch kennt Zeiten, in denen die Stimmung schlecht ist, man keine Lust und keine Energie hat, sich übermäßig Sorgen macht oder innerlich unruhig und angespannt ist. Das muss nicht unbedingt eine psychische Erkrankung sein. Unsere Gefühle, Gedanken, sowie unser Verhalten und Erleben können sich kurzzeitig ändern als Reaktion auf veränderte Lebensumstände, viele Stressoren oder einen schweren Verlust.

Diese Veränderung muss aber nicht unbedingt lange andauern oder schwerwiegend sein. Erst wenn folgende Merkmale einer psychischen Erkrankung vorliegen, können wir von psychischen Erkrankungen sprechen:

  • Qualitative und quantitative Abweichungen im Vergleich zu früher
    Ist unser Verhalten ohne ersichtlichen Grund anders, z.B. nicht mehr alleine ausgehen zu wollen? Sind unsere Gefühle und Gedanken sehr aufdringlich, unlogisch, quälend? Sind wir die meiste Zeit des Tages über einen längeren Zeitraum stark angespannt? Helfen die bisherigen Bewältigungsstrategien (Urlaub und Erholung, Gespräche mit Freunden, Hobbies) nicht mehr?

  • Leidensdruck und Beeinträchtigung unseres Alltags
    Beeinträchtigen diese Veränderungen mein Leben stark? Leide ich darunter und fühle mich schlecht? Bin ich oft krank und auch arbeitsunfähig? Werden mein Selbstbild und Selbstwert zunehmend negativ, weil ich nicht mehr so funktionsfähig, wie früher bin.

  • Selbst- und Fremdgefährdung
    Bin ich durch mein Denken, Fühlen und Verhalten für mich und andere eine Gefahr, weil ich z.B. alkoholisiert arbeite oder fahre, meine Aufgaben zuhause oder in der Arbeit nicht „richtig“ erledige oder meine Familie vernachlässige?

  • Entwicklungsbeeinträchtigung
    Führen mein Verhalten, Denken, Fühlen zu Beeinträchtigung meiner weiteren Entwicklung, z.B. durch sozialen Rückzug oder Verweigerung von Essen, Aufmerksamkeitsproblemen in Schule und Beruf, etc.

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Welche Verfahren gibt es?

Es gibt verschiedene psychotherapeutische Verfahren. Vom Gesetzgeber zugelassene Verfahren, also Richtlinienpsychotherapie, deren Kosten von den Krankenkassen übernommen werden, sind:

  • die Analytische Psychotherapie,

  • die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und

  • die Verhaltenstherapie

In unserem Zentrum für psychische Gesundheit bieten wir Verhaltenstherapie an. Dieses Verfahren orientiert sich an den Ergebnissen der psychologischen und psychotherapeutischen Forschung. Es gehört zu den am besten untersuchten Therapieverfahren und die Ergebnisse der Studien weisen nach, dass es sehr wirksam ist bei einer Reihe von psychischen Störungen, wie z.B. Ängsten und Phobien.


unser angebot

Die von uns angebotene Verhaltenstherapie ist evidenz-basiert und gehört zu den Richtlinienverfahren, die von den Krankenkassen übernommen werden. Sie orientieren sich an den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen und Richtlinien.

Mit Hilfe der Verhaltenstherapie wird gelerntes Verhalten und Erleben, aber auch Gedanken, Erwartungen und Motive verändert, so dass der Leidensdruck abnimmt, die Handlungsspielräume und persönliche Freiheitsgrade erweitert werden, die eigenen Stärken und Kompetenzen sichtbar gemacht werden, das zwischenmenschliche Miteinander verbessert und die Zufriedenheit mit sich zunimmt. Unser Ziel ist es, Ihnen dabei zu helfen Ihre psychische Gesundheit wieder zu erlangen.

Wir behandeln folgende Störungsbilder und bieten Unterstützung bei folgenden Situationen:

  • Akute Krisen und Probleme

  • Anpassungsstörungen

  • Angststörungen

  • Traumafolgestörungen

  • Affektive Störungen (Depressionen, bipolar-affektive Störungen)

  • Burn out / Stressbelastung / Mobbing

  • Chronische Schmerzerkrankungen

  • Schizophrenieforme Erkrankungen

  • Essstörungen

  • Persönlichkeitsakzentuierungen und -störungen

  • Psychosomatische Beschwerden wie beispielsweise Tinnitus, Bruxismus, Migräne, Reizdarmsyndrom und andere Beschwerden

  • Krebserkrankungen

  • Schlafstörungen

  • Selbstwertprobleme

  • Sexuelle Störungen

  • Soziale Unsicherheiten

  • Begleitende Elternarbeit

  • Trauerprozesse

  • Partnerschaftliche Problematiken


Wie lange dauert eine Psychotherapie?

Je nach Störungsart und Störungsschwere können Kurzzeit- oder Langzeittherapien beantragt und bewilligt werden.

Bei der Verhaltenstherapie kann eine Kurzzeittherapie 12 oder 24 Sitzungen dauern, also sechs Monate bis hin zu ungefähr einem Jahr.

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Welche rolle übernehmen Sie während der Therapie?

Persönliche Mitarbeit bei der Behandlung von psychischen Problemen ist unerlässlich. Daneben sind Offenheit, Bereitschaft, seine „Schwierigkeiten“ anzuschauen und zu verändern erforderlich. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Termine regelmäßig wahrgenommen werden.

 
 
 

WELCHE STÄRKEN HAT UNSER TEAM?

Als approbierte PsychotherapeutInnen können wir ein breites Spektrum von psychischen Erkrankungen in Einzel- und Gruppentherapie behandeln.

Wir haben besondere Spezialisierungen bei chronischen psychischen Erkrankungen, Persönlichkeitsstörungen, sexuellen Störungen und in kultursensibler Psychotherapie.

Wir arbeiten mehrsprachig und sind interkulturell kompetent. Wir verfügen über langjährige Erfahrung in der Arbeit mit Menschen, die Migrations- und Fluchterfahrungen haben.

Wir bieten Psychotherapie in Deutsch, Englisch, Französisch, Griechisch und Russisch an. Weitere Sprachen bieten wir über einen Dolmetscherdienst an. Bitte fragen Sie uns.

 
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Welche Therapien bieten wir an?

Eine psychotherapeutische Behandlung hilft Ihnen, Ihre individuellen Schwierigkeiten, Belastungen oder Lebenskrisen mit professioneller therapeutischer Unterstützung zu verstehen und zu bewältigen, neue Handlungs- und Lebenswege sowie Zugang zu Ressourcen und Stärken zu finden und Ihre Lebensqualität zu verbessern. 

+ Verhaltenstherapie

Die Verhaltenstherapie ist ein wissenschaftlich anerkanntes Therapieverfahren und stellt eine Leistung der Krankenkasse dar. Das Grundmodell der Verhaltenstherapie nimmt an, dass menschliches Verhalten, Denken und Fühlen zu einem großen Teil erlernt ist. Demnach können ungünstige Verhaltens- und Denkweisen, die unter bestimmten Bedingungen gelernt werden und zu psychischen Störungen führen können, auch unter anderen, heilsamen Bedingungen wieder verlernt werden. Dabei versteht man nicht nur die von außen beobachtbaren Verhaltensschritte und körperlichen Reaktionen, sondern vielmehr nicht unmittelbar nachweisbare Gefühle, Gedanken, Motive und Bewertungen. Weil in der modernen Verhaltenstherapie auch die Kognitionen, d.h. Denkmuster und gedanklichen Bewertungen des Erlebten verstärkt beachtet werden, spricht man heute von Kognitiver Verhaltenstherapie.

Hierfür verwendet die Verhaltenstherapie eine Reihe von verschiedenen Methoden, die zu Beginn mit Unterstützung des Therapeuten eingeübt und danach eigenverantwortlich im Alltag weiter gefestigt werden. Eine aktive Haltung des Patienten ist für den Erfolg der Therapie demnach eine wesentliche Grundlage.

Die Verhaltenstherapie setzt vorwiegend im „Hier & Jetzt“, an der aktuellen Lebenssituation des Patienten an. Eine Einbeziehung der Vergangenheit wird nur insoweit berücksichtigt, wie sie für die Lösung des aktuellen Problems von Bedeutung ist.

Im Vergleich zu anderen Therapieverfahren (z.B. Psychoanalytische Therapie) werden die Sitzungen in der Verhaltenstherapie i.d.R. nur einmal pro Woche für 50 Minuten im Sitzen abgehalten. Zudem hat sie eine deutlich kürzere Behandlungsdauer, sodass eine Integration in den Alltag gut möglich ist.

+ Kultursensible Psychotherapie

In München leben Menschen aus allen Kontinenten, mit unterschiedlichen kulturellen, religiösen und ethnischen Hintergründen. Ein Drittel von ihnen sind migriert, d.h. sie haben freiwillig oder aufgrund von Krieg, Vertreibung, wirtschaftlichen und ökologischen Katastrophen ihre Heimatländer verlassen, um hier in Deutschland ihre Lebenschancen zu verbessern oder gar ihr Überleben zu sichern. Diese Erfahrungen von Migration und Flucht können belastend werden und die psychische Gesundheit beeinflussen. Sie müssen deshalb bei der psychotherapeutischen Behandlung besonders berücksichtigt werden. Genau das ist eine Stärke unseres Teams:

  • Wir sind mehrsprachig und interkulturell kompetent
  • Wir kennen die Herausforderungen, die Menschen mit Migrationshintergrund bewältigen müssen
  • Wir wissen welche Risiken und Belastungen geflüchtete Menschen überwinden müssen
  • Wir wissen, wie kulturelle und sprachliche Aspekte die psychische Gesundheit beeinflussen
  • Wir verfügen über langjährige Erfahrung in der Arbeit mit Menschen, die Migrations- und Fluchterfahrungen haben

Wir bieten Psychotherapie in folgenden Sprachen an:

Deutsch, Englisch, Französisch, Griechisch, Russisch und weitere Sprachen über einen Dolmetscherdienst.

+ Psychotherapeutische Begleitung von Krebspatienten

Die Psychoonkologie widmet sich allen Menschen, die von einer Krebserkrankung betroffen sind. Dabei geht es vordergründig darum die seelischen Belastungen, die eine Krebserkrankung mit sich bringen kann, aufzuarbeiten und Entlastung zu verschaffen.

Betroffene und Psychoonkologen könne hier im Rahmen der Therapie gemeinsam nach Wegen suchen, mit der gewandelten Lebenssituation und mit den körperlichen Veränderungen umzugehen. Im Vordergrund steht dabei die Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung: Wie gehe ich mit dieser Krankheit um? Welche Veränderungen gibt es dadurch beruflich oder familiär? Wie gewinne ich wieder Vertrauen in meinem Körper? Wie geht es mir als Mann / Frau? Wie gehe ich mit dieser Trauer oder Unkontrollierbarkeit um? Wie gehe ich mit meinen Zukunftsplänen um? Wie die konkrete Unterstützung aussieht, hängt natürlich vom subjektiven Erleben des Betroffenen ab, da jeder einen unterschiedlichen Zugang zur Krankheitsverarbeitung hat. Auch Angehörige können psychoonkologische Angebote der Verhaltenstherapie in Anspruch nehmen, denn auch sie werden plötzlich mit Ängsten und Fragen konfrontiert, die zu Überforderung oder Hilflosigkeit führen können.

+ Essstörungen

Essstörungen sind ernst zu nehmende psychische Erkrankungen, die durch schwere Störungen des Essverhaltens gekennzeichnet sind: Magersucht, Bulimie, Binge-Eating Störung (unkontrollierbare Essattacken) sind dabei die gängisten Essstörungen. Auch Übergewicht (Adipositas) kann zu psychischen Beschwerden führen. Wenn (Nicht-)Essen und Gewicht zum Stimmungsbarometer werden, das symptomatische, dysfunktionale Verhalten nicht einfach abgestellt werden kann, belastende Gedanken den Alltag regieren, aus Scham sozialer Rückzug oder der Abbau angenehmer Aktivitäten eintritt, ein selbstbestimmtes Leben nicht mehr möglich ist, kann eine ambulante Psychotherapie Abhilfe verschaffen.

Die Ziele der Psychotherapie sind die Behandlung der Essstörungssymptome (u.a. Erbrechen, Hungern, Essanfälle, übermäßige Bewegung) und weiterer psychischer Beschwerden (z.B. Selbstwertprobleme, soziale Integration, depressive Einbrüche, Körperschemastörung). Die Erforschung der Ursachen der Essstörung sowie das Verständnis für die Funktion der Essstörung, ihre Vor- und Nachteile und ihre kurz- und langfristigen Folgen sind ebenfalls ein wichtiger Baustein. Der Umgang mit abwertenden Gedanken und stressauslösenden “Lebensregeln” wird ebenfalls erlernt. Weitere Bausteine bestehen darin einen Weg zum Umgang mit unangenehmen Gefühlen zu finden, lernen, den eigenen Körper wieder zu akzeptieren oder anzuerkennen und eigene Bedürfnisse wahrzunehmen. Das Ziel der Therapie ist, es die vermeintlichen Vorteile der Essstörung (z.B. Gefühle verdrängen, Anerkennung bekommen) auf eine symptomfreie und gesunde Art und Weise zu erreichen und dies auch im Sinne einer Rückfallprophylaxe zu erhalten.

+ Therapie von Schizophrenie

Die Schizophrenie (Psychose) tritt weltweit bei ca. 1% der Bevölkerung auf. Dabei kommt es zu typischen Symptomen, wie zum Beispiel dem Gefühl, verfolgt zu werden oder dem Hören von Stimmen, obwohl niemand im Raum ist. Auch kann das Gefühl auftreten, dass die Gedanken oder Bewegungen von außen beeinflusst werden. Zusätzlich kommt es oftmals zu Antriebsmangel, verminderten (Freizeit-)Interessen, Konzentrationsproblemen und sozialem Rückzug.

Schizophrenie ist heute gut behandelbar, aber nicht immer völlig heilbar. Durch medikamentöse und psychotherapeutische Behandlung kann der Krankheitsverlauf jedoch positiv beeinflusst werden.

Zu Beginn der Psychotherapie wird ausführlich darüber gesprochen, welche biologischen, psychischen und sozialen Ursachen es für die Schizophrenie gibt. Je nach Symptomatik werden dann die individuellen Therapieziele festgelegt. Bei Antriebsmangel und Interessensverlust können z.B. tagesstrukturierende Maßnahmen durchgeführt werden. Bei Unsicherheit im Kontakt mit anderen Menschen kann auch ein Training sozialer Kompetenzen hilfreich sein. Bei Wahnvorstellungen und Halluzinationen können z.B. realitätstestende Techniken vermittelt werden. Zentraler Bestandteil einer jeden Therapie ist zudem die Rückfallprophylaxe. Hier lernt der/ die PatientIn wirksame Strategien kennen, um einen Krankheitsrückfall zu verhindern.

+ Therapie von psychischen Belastungen am Arbeitplatz / Burnout

Arbeit ist für die meisten Menschen ein wichtiger und zentraler Lebensbereich. Die Arbeit sorgt für ein regelmäßiges Einkommen, Tagesstruktur, Erfolgserlebnisse und sozialen Kontakt zu anderen Menschen. Neben diesen positiven Effekten kann es aber auch am Arbeitsplatz zu Schwierigkeiten und psychischen Belastungen kommen. Folgende Themen und Fragen können dabei eine Rolle spielen:

  • Konflikte mit Kollegen oder dem Chef; Mobbingerfahrungen
  • Burnout und Überlastung
  • Rückkehr nach längerer psychischer Erkrankung an den Arbeitsplatz, stufenweise Wiedereingliederung
  • Offener Umgang mit der Erkrankung am Arbeitsplatz: ja oder nein?
  • Strategien, um Stress am Arbeitsplatz abzubauen oder zu verhindern (z.B. „echte“ Pausen, verbesserte Arbeitsorganisation)
  • Arbeitsbezogene Unterstützungsmöglichkeiten bei chronischer Erkrankung bzw. dauerhaft eingeschränkter Leistungsfähigkeit

In der Psychotherapie können diese Themen und Fragen individuell besprochen werden. PatientIn und TherapeutIn erarbeiten dabei spezifische Problembewältigungsstrategien.

+ Sexualtherapie

Die sexuelle Gesundheit ist ein wichtiger Bestandteil des körperlichen und seelischen Wohlbefindens jedes Individuums. Sexuelle Störungen treten recht häufig auf und jeder und jede kann jederzeit davon betroffen sein. Sie können einen relevanten Krankheitswert haben oder auf andere Gesundheitsprobleme hinweisen, beinträchtigen die Lebensqualität der Betroffenen in der Regel erheblich und sollten mit einer Sexualtherapie behandelt werden.

Sexuelle Probleme können sowohl Symptom einer körperlichen oder psychischen Erkrankung sein, als auch die Folge sozialer Konflikte und einer destruktiven Beziehungsdynamik. Je nach ihrer Ursache fällt die Behandlung in den Bereich der Psychotherapie.

Am Anfang der Therapie steht eine gemeinsame Bestandsaufnahme an, um grundsätzliche Fragen zu klären: Welche Probleme bestehen und wie lange schon? In welcher Phase der Beziehung befindet sich der/die Betroffene und das Paar? Wurden schon eigenständig Versuche unternommen, etwas zu verändern? Sind es körperliche Beschwerden, die das Problem verursachen? Stimmen die erotischen Vorlieben nicht (mehr) überein? Oder ist das Vertrauen in den/die PartnerIn durch einen früheren Seitensprung erschüttert?

Wenn beide Partner so sehr in das sensible Thema verstrickt sind, dass sie gemeinsam keine Lösung finden, kann die Außensicht eines Therapeuten oftmals dabei helfen, Probleme klarer zu sehen. Allerdings ist die Hürde hoch, einem zunächst völlig Fremden intimste Details anzuvertrauen. Doch was den Betroffenen peinlich oder außergewöhnlich vorkommt, damit beschäftigen sich die Therapeuten Tag für Tag, betrachten den Themenbereich vollkommen sachlich.

Geht es um konkrete körperliche Beschwerden wie Schmerzen beim Sex oder Erektionsprobleme, wird der Therapeut vorab zu einer medizinischen Abklärung raten. Denn manchmal stecken bisher unerkannte Erkrankungen dahinter, teilweise sind Nebenwirkungen von Medikamenten der Auslöser.

Das Gespräch über die Partnerschaft an sich steht im Mittelpunkt, auch wenn im Verlauf der Therapiesitzungen oft zusätzlich praktische sexuelle Übungen als "Hausaufgabe" vorgeschlagen werden. Bei diesen Anwendungen gibt es ganz unterschiedliche Ansätze, etwa den zeitweilig verordneten kompletten Verzicht auf den Koitus, um die Aufmerksamkeit für andere Formen der Intimität zu erhöhen. Oder Rollenspiele, in denen mal der eine, mal der/die andere PartnerIn sexuelle Fantasien aussprechen darf und das Gegenüber abwägen kann, ob sich ein gemeinsamer Nenner findet.

Themen der Sexualtherapie sind z.B.:

  • Erektionsstörungen/Erektile Dysfunktion
  • Orgasmusschwierigkeiten
  • Erregungsstörungen
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Vorzeitiger Samenerguss
  • Lustmangel
  • Sexsucht
  • Pornosucht
  • Probleme bei sexuellen Vorlieben oder sexueller Orientierung
  • Sexuelle Reifung
  • Sexualität im Alter

Im Unterschied zu sexualtherapeutischen Ansätzen, die primär an der sexuellen Funktion orientiert sind, setzt die systemische Sexualtherapie einen anderen Fokus. Systemische Sexualtherapie beschäftigt sich insbesondere mit dem sexuellen Erleben im Kontext der sexuellen und emotionalen Beziehungen. Sie konzentriert sich auf das Begehren und lenkt damit den Blick über das „Können“ hinaus auf das „Wollen“. Das kommunizierte Begehren ist therapeutisch sehr relevant und zugänglich und wird nur so weit sichtbar, wie es in der Kommunikation eingeschlossen, beschrieben und bewertet wird. Der Hauptfokus der Therapie liegt auf der Dynamik, die sich aus der sexuellen Differenz der Partner ergibt. Lösungsorientierte Sexualtherapie arbeitet an Veränderungen zu dysfunktionalen sexuellen Einstellungen, Verhalten und Beziehungen.

Mögliche Themen der systemischen Sexualtherapie:

  • Sie haben kaum oder keinen Sex mehr mit Ihrem Partner? Sie wollen keinen Sex mehr? Sie sind häufig lustlos und wissen nicht warum?
  • Ihre Partnerschaft fühlt sich mehr nach einer Wohngemeinschaft an oder nach einer Bruder-Schwester-Beziehung als nach einer leidenschaftlichen Mann-Frau-Beziehung?
  • Sie würden gerne Ihr Sexualleben aufpeppen und wissen nicht wie?
  • Sie kennen Ihre sexuelle Identität (noch) nicht und wissen gar nicht, wer Sie sexuell genau sind? Vielleicht können Sie es nicht kommunizieren oder haben Angst davor?
  • Sexualität fühlt sich für Sie oder Ihren Partner oft körperlich und mechanisch an? Von Intimität ist zwischen Ihnen wenig zu spüren? Sie fühlen sich nicht gesehen oder wahrgenommen von Ihrem Partner?
  • Sie konsumieren vermehrt Pornografie oder suchen im Internet häufig nach sexuellen Begegnungen?
  • Sie haben eine Affäre und wissen nicht mehr weiter? Wie gehen Sie mit Dreieckbeziehung um?

+ Therapie von Traumatisierungen / Posttraumatische Belastungsstörungen

Bei einer Traumatisierung stehen die Folgeerscheinungen nach einem traumatischen Ereignis im Mittelpunkt. Von einem traumatischen Ereignis spricht man bei tief erschütternden und (lebens-) bedrohlichen Erlebnissen, die die psychischen und physiologischen Bewältigungsmechanismen des Menschen überfordern. Traumatische Ereignisse gibt es in vielen Variationen, wie zum Beispiel Naturkatastrophen, Überfälle, Folter oder Unfälle. Auch das Miterleben eines verheerenden Ereignisses (z.B. Mord, Suizid, Unfall), das einem anderen geschieht, gilt als traumatisches Ereignis. Solche Ereignisse lösen bei nahezu jedem Menschen tiefgreifende Verzweiflung, Hilflosigkeit und Angst aus. Der Körper schaltet dabei reflexartig auf Überlebensmodus um und bereitet sich durch neuro-physiologische Prozesse auf Flucht oder Kampf vor. Während der Aktivierung dieses Überlebenssystems werden bewusste gedankliche Abläufe (z.B. Einschätzung der Situation, Handlungsüberlegungen) unterdrückt, um eine schnelle Flucht oder Kampfbereitschaft zu ermöglichen. Wir überleben ein traumatisches Ereignis also nicht durch bewusste Überlegungen. Dies ist auch ein Grund dafür, dass die bewusste Auseinandersetzung nach dem traumatischen Ereignis wichtig für die Wiederherstellung der psychischen und körperlichen Gesundheit ist.

Es kann als Folge der Traumatisierung zu Belastungserscheinungen kommen, wenn das neuro-physiologische Überlebenssystem chronisch aktiviert ist. Dabei befindet sich das autonome Nervensystem von Betroffenen quasi in ständiger Alarmbereitschaft. Dies führt auf Dauer zu starker Beunruhigung, Neigung zur Flucht oder zu Angriffsimpulsen in Stresssituationen, lähmenden Gefühlen des Ausgeliefertseins, der Erschöpfung und der Überzeugung, dass man sich nicht behaupten oder schützen kann. Es kommt aber nicht bei jedem zu einer länger anhaltenden posttraumautischen Belastungsstörung. Etwa zwei Drittel der Betroffenen erholen sich mit der Zeit von der traumatischen Belastung. Unter ungünstigen Bedingungen kann eine Chronifizierung eintreten, die zur Diagnose einer Posttraumatischen Belastungsstörung führt.

Bei einer Posttraumatischen Belastungsstörung treten Symptome in drei Hauptbereiche auf: Wiedererleben, Erregungszustände und Vermeidung. Beim Wiedererleben drängen sich ungewollte Erinnerungen, Flash-Backs oder Alpträume der traumatischen Erfahrung immer wieder auf. Dies führt zu anhaltender Erregung, die mit Schlafstörungen, Anspannung, Reizbarkeit, Schreckhaftigkeit, Konzentrationsproblemen und überhöhter Wachsamkeit verbunden ist. Vermeidung ist der Versuch diese äußerst unangenehmen Erinnerungen, Gefühle, und Körperempfindungen fern zu halten. Dabei vermeiden Betroffene u.a. alles was an das Erlebte erinnert oder versuchen die Erinnerung und die Gefühle durch den Gebrauch von Alkohol oder anderen Substanzen zu dämpfen. Auch Überbeschäftigung (z.B. in der Arbeit) kann ein Versuch sein, den belastenden Erinnerungen aus dem Weg zu gehen. Diese Symptome können sich direkt nach dem Ereignis, aber auch erst Monate oder Jahre nach dem Trauma entwickeln (insbesondere bei traumatischen Ereignissen, die während der Kindheit erlebt wurden).

Genau wie bei einer körperlichen Verletzung, bedarf auch das psychische Trauma der Behandlung, um langfristigen gesundheitlichen Schäden vorzubeugen. In der Therapie erfolgt eine Auseinandersetzung mit Gedanken und Gefühlen, die in Zusammenhang zum erlebten Trauma stehen. Bei schwerer und chronischer posttraumatischer Belastungsstörung ist auch die Regulierung von stark belastenden Gefühlen Ziel der Therapie. Durch eine Kombination von kognitiven Verfahren, Konfrontation mit traumarelevanten Reizen, Achtsamkeit und Körperentspannung sollen Sie lernen mit belastenden Erinnerungen an die traumatischen Erlebnisse in ihrem Alltag und im Hier und Jetzt zurecht zu kommen, um wieder ein Gefühl von Sicherheit, Kontrolle und Geborgenheit zu bekommen.

 
 

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